Cisco Meraki war in der Erweiterung seines Kamera-Portfolios nicht untätig. Nicht nur finden sich zwei neue Modelle mit mehr Speicher und höherer Auflösung, dank der Cloudlösung über das Meraki Dashboard stehen auch neue Features für alle Kunden zur Verfügung.
Zwei neue Modelle – MV22X und MV72X
Die zwei neuen Kameras MV22X und MV72X haben den gleichen Formfaktor wie ihre Geschwister der Indoor Kamera MV22 und der Outdoor Kamera MV72, sie unterscheiden sich jedoch in einem wichtigen Punkt. Beide Kameras der X-Reihe haben nun 512 GB Speicherplatz, dies ist doppelt so viel wie ihre älteren Geschwister. Dieser vergrößerte Speicherplatz kann auf zwei Arten genutzt werden.
Während bereits die MV22 und MV72 über einen 4 Megapixel CMOS Sensor mit einer Auflösung von 2688 x 1520 Pixeln verfügten, erlaubt die Vergrößerung des Speicherplatzes nun auch die kontinuierliche Aufzeichnung der vollen Auflösung bei den Modellen der X-Reihe. Die zusätzliche Auflösung kann helfen Objekte oder Personen besser zu identifizieren, aber auch smarte Auswertungssoftware für Spezialanwendungen kann von der höheren Auflösung profitieren.
Der größere Speicherplatz kann aber auch dazu genutzt werden, das Bildmaterial länger auf der Kamera vorzuhalten. Bis zu 90 Tage kontinuierlicher Aufzeichnung sind je nach gewählter Auflösung mit der X-Reihe möglich, bevor das Bildmaterial für einen längeren Behalt auf der Cloud archiviert werden muss.
Neue Features
Die neuen Features stehen allen Cisco Meraki Camera Kunden zur Verfügung, Einschränkungen ergeben sich möglicherweise aus den unterstützen Modellen. Manche Features befinden sich noch in der Beta Phase oder benötigen ein Firmware Update.
Erweiterung der Motion-based Retention
Die MV Cameras sind bereits seit Längerem in der Lage Videoaufzeichnungen nur dann zu speichern, wenn Bewegung im Bild stattfindet. Hierbei wird das Bildmaterial nach einem bestimmten Zeitraum automatisch ausgewertet und nur das Bildmaterial dauerhaft in der Cloud gespeichert, das Bewegungen im Bild enthält.
Nun wird die bewegungsbasierte Speicherung – im englischen als Motion-based Retention bezeichnet – noch smarter. Nun können Bereiche im Bild markiert werden, die allein für die Speicherung berücksichtigt werden sollen. So können irrelevante Bewegungen, wie etwa von Ventilatoren, für die Auswertung ausgeblendet werden. Die Bereichskennzeichnung war bereits zuvor für den Bereichsalarm verfügbar, nun ist dieses Feature auch für die bewegungsbasierte Speicherung von Videomaterial verfügbar.
Unterstützung von RTSP
Cisco Meraki unterstützt nun ebenfalls das RTSP (Real Time Streaming Protocol). Das Protokoll erlaubt es, Drittanbietern direkten Zugriff auf den Videostream zu geben. Die Nutzungsmöglichkeiten des Protokolls sind vielfältig, ein besonderer Vorteil ergibt sich allerdings daraus, dass der Umstieg auf die Meraki Kameras erleichtert wird. Mit dem Protokoll kann der Videostream der Meraki MV Kameras einfach in Legacy VM-Systeme von Drittanbietern eingebunden werden. Dies bedeutet, dass nun eine Schrittweise Umstellung auf das Cisco Meraki System erfolgen kann, ohne zwei parallele Systeme betreiben zu müssen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet für RTSP ist, dass der Videostream nun ganz einfach für weiterführende, meist hochspezialisierte Videoanalysetools zur Verfügung gestellt werden kann. In Verbindung mit den hochauflösenden Bildern der MV22X und MV72X ergeben sich zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten.
Entzerrte Ansichten für die MV32
Nutzer der MV32 mit Fischaugenlinse erhalten nun die Möglichkeit, mehrere entzerrte Bildausschnitte aus der Aufnahme der Kamera Ihrer Videowall hinzuzufügen. Des Weiteren können die entzerrten Bilder mehrerer MV32 nun besser mit anderen Kamerabildern im Dashboard kombiniert werden. Passen Sie die Videowall somit noch besser Ihren Bedürfnissen an.
Einfachere Einrichtung für Kameraprofile
Seit Anfang 2020 lassen sich bei der automatischen Einrichtung der Kameras nun auch die Qualitäts- und Speicherprofile mit nur wenigen Klicks zuweisen. Hierzu können im Meraki Dashboard unter Cameras – Quality and Retention Profile erstellt werden, die einfach mehreren Kameras zugewiesen werden können. Diese Profilzuweisung ist auch über die API möglich und somit vollständig automatisierbar.
Meraki Kameras als Bluetooth Plattform
Ergänzend zu den Cisco Meraki Access Points wird es ab der ersten Hälfte dieses Jahres möglich sein, auch die Meraki MV Kameras der MV12, MV22, MV32 und MV72 Serien als Bluetooth Low Energy (LE) Antennen zu nutzten. Alle Cisco Meraki Kameras sind mit WLAN und Bluetooth Antennen ausgestattet, die eine einfache Integration in Ihre Drahtlosnetze erlauben. Die Einbindung erfolgt einfach über das Dashboard.
Über die Nutzungsmöglichkeiten von Bluetooth LE können sie sich in unserer dreiteiligen Serie „Bluetooth Low Energy“ informieren. Dort klären wir über die Technologie selbst, aber auch über ihre Anwendungsmöglichkeiten für die Interaktion mit Kunden sowie in der Industrie auf.
Der Videoexport wird planbar
Manchmal ist es notwendig die Bilder der Überwachungskameras mit externen Personen zu teilen, etwa um Beweismaterial mit der Polizei zugänglich zu machen. Bisher war es nicht möglich, den Upload ausgewählter Sequenzen zu einem gewählten Zeitpunkt anzustoßen, sondern dieser musste manuell angestoßen werden. Nun können dank einen Schedulers Zeiten geplant werden. Dies ermöglicht es den Upload zu Zeiten vorzunehmen, an denen das Netzwerk wenig ausgelastet ist, ohne dass das zuständige Personal hierfür extra aktiv werden muss.
Um das Bildmaterial zu teilen, können dann Freigabelinks erstellt werden, die es externen Personen ermöglichen genau das Bildmaterial runterzuladen, dass Sie Teilen möchten. Ein direkter Zugang zum System ist nicht notwendig. Dies sorgt für Sicherheit und Sie behalten volle Kontrolle über ihr System.
Verbessert Snapshots
Die Modelle MV12, MV22 und MV72 verfügen bereits über einen 4MP Sensor, jedoch wird bei diesen Modellen nicht die volle Sensorauflösung gespeichert (ausgenommen die neue X-Reihe). Nun können bei diesen Modellen Snapshots mit der vollen Auflösung über die Snapshot API gespeichert werden.
Die Full-Resolution Snapshots sind unabhängig von der voreingestellten Videoauflösung, können jedoch nur über die API vom Live-Video erstellt werden. Bereits aufgezeichnetes Videomaterial ist nur in 1080 p oder 720 p, je nach eingestellter Auflösung verfügbar. Das Feature ist ab der MV 4.2 Beta Firmware verfügbar.
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Ich bin Alexander Fest aus dem HCD Vertriebsteam. Ich berate Sie gerne oder helfe Ihnen bei Fragen weiter. Sie erreichen mich telefonisch unter +49 89 215 36 92-0 oder per Kontaktformular.
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